Konzert Peter Orloff

Achtung: Das Konzert ist verschoben auf Samstag, 20. November um 16 Uhr, Einlaß ab 15 Uhr. Die Eintrittskarten behalten Ihr Gültigkeit.



Quelle: „Gemeindebrief Oktober – November 2021“ der Kirchengemeinde Lüdenhausen

Lieder der russischen Seele

Peter Orloff erfreut mit dem Schwarzmeer-Kosakenchor in Lüdenhausen. Er ist auch ein Meister der Publikumsansprache.Lieder der russischen Seele

Kalletal-Lüdenhausen (hajo). Die Lüdenhauser Kirche ist mit mehr als 200 Besuchern rappelvoll, als Peter Orloff und der Schwarzmeer-Kosakenchor ihre Stimme erheben. Ein opulenter Klangkörper: Wenn Orloff und seine Kosaken vielstimmig loslegen, bedarf es keiner technischen Unterstützung. Stimmgewaltig lassen sie den Resonanzraum der großen Kirche vibrieren.

Die instrumentale Unterstützung hat eine untergeordnete, dem Gesang dienende Funktion: Die große, dreieckige Kontrabass-Balalaika unterstützt mit ihren tiefen Tönen die Harmonie-Basis, während Bajan (Akkordeon) und Domra (eine Art Mandoline) die mittleren Frequenzen begleiten. Über allem ein strahlender Tenor und natürlich Peter Orloffs mächtiger Bariton.

Eigentlich kommen die tollen Stimmen auch ganz ohne Begleitung aus: a cappella. Das zeigen sie mit dem Song „Ich bete an die Macht der Liebe“ und dem in der russisch-orthodoxen Liturgie beliebten musikalischen Wunsch nach „Glück, Gesundheit, Gottes Segen und einem langen Leben“. So lang wie der Titel fällt der gefühlvolle Song indessen nicht aus.

A cappella sei die kleinstmögliche Besetzung, merkt der 77-jährige Frontmann Peter Orloff humorig an. Überhaupt ist er ein Meister der Publikumsansprache. Kein Song, der nicht in einen erläuternden Kontext gestellt wird. So mögen es die Zuhörer, weil sie dann einfach mehr verstehen.

Organisator des Konzerts ist die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde. Zur rappelvollen Kirche hat zum Beispiel auch das gemeinnützige Evangelische Altenzentrum am Schloss von Evangelischem Johanneswerk und St. Loyen beigetragen. „Wir haben günstig Karten bekommen“, erzählt Nora Meierhenrich, Fachkraft im begleitenden Dienst. Sie hat Rollstuhl-Bullis organisiert und zusammen mit Angehörigen und ehrenamtlichen Unterstützern rund 25 Seniorenheim-Bewohner zum Konzert gefahren. Diese genießen Orloffs musikalische Darbietung als Attraktion im Veranstaltungsprogramm ihres Hauses.

Aber auch die 17-jährige Charlotte zeigt sich positiv angetan. Sie hat gerade ihre Ausbildung zur Pflege-Fachkraftassistentin begonnen. „Ich fand das Konzert gut. Für mich etwas gewöhnungsbedürftig, weil das nicht meine Musik ist. Aber ich bin froh, dass ich mal was anderes hören kann.“

Das Ensemble des aus Lemgo stammenden Peter Orloff weiß sich einer langen Tradition verpflichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden außerhalb Russlands Kosakenchöre, die das Liedgut ihrer Heimat mit ihrem Melodiereichtum pflegten. Der heute in der Nähe von Köln lebende Orloff hat einen russischen Vater. Er war in den 60er und 70er Jahren auch als Schlagersänger mit Hits wie „Ein Mädchen wie immer“ bekanntgeworden und kehrt regelmäßig in seine lippische Heimat zurück. Etwa nach Lüdenhausen, wo er und sein Kosakenchor mit viel Beifall bedacht wurde.

aus www.lz.de vom 22.11.2021

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