Die Schau „Juden in Nordlippe“ bezieht in Lüdenhausen ihre letzte Station.

Ausstellung im „Kötterhaus“ zeigt echte Raritäten

Kalletal-Lüdenhausen. Im „Alten Kötterhaus“ in Lüdenhausen ist die Ausstellung „Juden in Nordlippe“ eröffnet worden. Darin geht es um Familiengeschichten aus Nordlippe.

Die Eröffnung fand im Beisein des Kalletaler Bürgermeisters Mario Hecker und zahlreicher Gäste statt. Weiter heißt es: Das „Alte Kötterhaus“, Galerie und Atelier der Künstlerin Ute Fischer, sei ein besonderer Ort für die Ausstellung. Habe sich bei der Renovierung und Restaurierung des Fachwerkhauses doch eine Mikwe, ein jüdisches Tauchbad, gefunden. „Diese Mikwe ist ein einzigartiges Zeugnis des Landjudentums in Nordlippe und darüber hinaus“, ist zu lesen. Wie die Mikwe entdeckt und denkmalgerecht erhalten wurde, erläuterte Günter Fischer in einer kurzen Ansprache.

Die Ausstellung beschäftigt sich nicht mit den Anfängen jüdischen Lebens in Nordlippe, sondern mit seinem Ende im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht die jüdische Familie Hochfeld und ihr Weg vom Status als Schutzjuden in Bega bis zu angesehenen Bürgern in der Stadt Lemgo. Auch andere jüdische Familien zogen im späten 19. Jahrhundert aus den nordlippischen Dörfern nach Lemgo.

In der Ausstellung nimmt eine Hochzeitszeitung einen besonderen Platz ein. Sie wurde aus Anlass der Heirat von Else Rosenheim und Gustav Maybaum 1910 geschrieben – „als Zeugnis zur Alltags- und Festkultur des Landjudentums eine Rarität“.

Lüdenhausen ist die letzte Station der Wanderausstellung, die im Sommer im Schloss Brake sowie in Dörentrup, Barntrup, Alverdissen und Bösingfeld zu sehen war. Sie wurde vom Kulturstellwerk Nordlippe in Kooperation mit dem Landesverband, den nordlippischen Gemeinden, den Museen der Stadt Lemgo und dem Verein Landeseisenbahn Lippe getragen.

aus der LZ vom 27.10.2022

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